52
Iii. Preußen bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii.
Westen hat der Wiener Kongreß Preußen versagt. Das war ein großes Hindernis für den preußischen Handelsverkehr. Jeder Staat erhob von den durchziehenden Waren Zölle. Dadurch wurden die Waren verteuert. Die Regierung hob zunächst alle Zölle -im eignen Lande auf; nur für Waren, die aus dem Auslande kamen, wurde an der Grenze ein Schutzzoll erhoben, wenn das Inland auch diese Produkte lieferte, z. B. Getreide, Metalle. Der Zweck war, daß die inländische Arbeit gegen die ausländische geschützt wurde.
Das Ausland konnte in manchen Fällen billiger liefern, als das Inland erzeugen. Auf ausländische Waren, die das Inland nicht hervorbringt, wie die Kolonialwaren, wurde ein mäßiger Finanzzoll an der Grenze erhoben. Waren die Schutzzölle hauptsächlich gegen das außerdeutsche Ausland gerichtet, so trafen sie doch auch die deutschen Staaten. Die preußische Regierung suchte diese daher zum Beitritt zu einem Zollverein zu bewegen. Aber zunächst schloß nur der Fürst von Schwarzburg-Sondershausen sich an. Dadurch fiel der Grenzzoll für einheimische Waren beider Länder fort, und die Schutz- und Finanzzölle wurden nach Maßgabe der Bevölkerungsziffer geteilt. Die süddeutschen Staaten gründeten unter sich einen Zollverein, desgleichen die mitteldeutschen. Hessen-Darm-stadt schloß sich an Preußen an. Allmählich merkten die Kleinstaaten, daß der Anschluß an Preußen ihrem Handel Vorteil bringe, und so traten denn auch der mitteldeutsche und der süddeutsche Zollverein dem preußischen bei, der dadurch zu einem Deutschen Zollverein auswuchs, wenn auch die am Meere gelegenen Staaten Oldenburg, Mecklenburg, Bremen, Hamburg fernblieben; Österreich wurde in den Zollverband nicht aufgenommen. König Friedrich Wilhelm Iii. hat persönlich die Anregung zur Gründung des Zollvereins gegeben.
Der Vorteil für die kleinern Staaten lag in der Verteilung der Schutzzölle nach der Bevölkerungsziffer und dem zollfreien Durchgang ihrer Waren durch das ganze Vereinsgebiet; ferner kamen die Handelsverträge, die der Verein mit fremden Staaten schloß, auch ihnen zugute; allein auf sich angewiesen, hätten sie feine Handelsverträge schließen können.
1^2. Freiheitliche Bewegungen in Deutschland.
Das deutsche Volk erstrebte nach dem Wiener Kongreß Teilnahme an der Gesetzgebung und Kontrolle der Staatsverwaltung durch eine Volksvertretung, ferner die Wiederherstellung des Deutschen Reiches. Dagegen verlangten die privilegierten Stände die Wiederherstellung ihrer Vorrechte.
Artikel 13 der Bundesverfassung versprach den einzelnen Bundesstaaten eine landständische Verfassung. Er lautet: „In allen Bundesstaaten wird eine landständische Verfassung stattfinden."
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Hessen-Darm-stadt Oldenburg Mecklenburg Bremen Hamburg Deutschland
Rückblick auf die Staaten Norddeutschlands. 191
b) Die Bewohner sind sächsischer Abstammung, evangelisch, treiben im
Hauptlande vorzugsweise Ackerbau und Viehzucht (Schweinezucht), im
Wesergebiete Gewerbe, im Harzlande Bergbau und Forstwirtsch ast.
e) Ortskunde. S. 158: Holzminden. — S. 180: Braunschweig und
Wolfenbüttel.
ä) Geschichtliches. Die Braunschweig-Lüneburgschen Gebiete erhielt
im 13. Jahrhundert ein Enkel Heinrichs des Löwen als Lehen. Seitdem blieb
das Land Braunschweig — abgesehen von einer kurzen Zeit der Fremd-
Herrschaft zur Zeit Napoleons I. — im Besitz der Welsenfamilie. Als 1885
das Regentenhaus ausstarb, die Nachfolge der entthronten hannoverschen
Welsen aus politischen Gründen nicht angängig war, übernahm ein Prinz-
regent die Landesregierung.
4. Das Herzogtum Auhalt. a) Das Land besteht aus mehreren ge-
trennt liegenden Teilen. I. Das Hauptland im deutschen Tieflande zu
beiden Seiten der Elbe, Mulde und Saale; durchschnittlich guter Getreide^
boden. Salzgewinnung. Das Gebiet am Unterharz, waldreich und erzreich.
d) Die Bewohner sind fast durchweg evangelisch, treiben Ackerbau
(Rübenzucker-Jndustrie) im Hauptlande, B ergbau im Harzgebiete.
c) Ortskunde. Im Hauptlande die Städte: Dessau, Hst., Bernburg
und Kothen. Im Harzgebiet Wallenstedt.
d) Geschichtliches. Der Stammvater der Anhaltiner tritt bereits im
Ii. Jahrhundert als Gras von Ballen st edt auf. Ein Urenkel Albrechts
des Bären nannte sich Fürst von Anhalt. 18.07 legten sich die Anhaltiner
den Herzogstitel bei, und 1863 vereinigte die D essau er Linie alle Stamm-
länder von Anhalt. — Aus der Zeit Friedrichs des Großen ist als preuß.
Generalfeldmarschall Fürst Leopold, „der alte Dessauer", bekannt.
5. Die Fürstentümer Lippe liegen im Gebiet des Weserberglandes.
Schaumburger Lippe reicht ins Tiesland bis zum Steinhuder Meer. — Die
Bevölkerung ist evangelisch, treiben neben Ackerbau und Viehzucht
besonders im Fürstentum Lippe Leinenweberei und Ziegelfabrikation. —
Ortskunde S. 158. In Schaumburg-Lippe: Bückeburg, Hst. — In Lippe:
Detmuld, Hst.; in der Nähe die Grotenburg mit dem Hermannsdenkmal.
In den Lippeschen Ländern spielten sich die Kämpfe Armins mit den
Römern, teilweise auch Karls des Großen Kriege mit den Sachsen ab. Der
Ahnherr beider Fürstenhäuser wurde bereits 1140 vom Kaiser Lothar mit den
Stammländern belehnt. 1720 wurden die Lippeschen Grafen Reichsfürsten.
6. Fürstentum Walveck bildet ein waldreiches, wenig bevölkertes Gebirgs-
ländchen im Ostflügel des Rheinischen Schiesergebirges. Bevölkerung
evangelisch. Das Ländchen hat preußische Verwaltung. — S. 157: Hst. Arolsen.
— S. 158: Pyrmont.
Von einem Grafen von Waldeck weiß die Geschichte bereits am Ende
des 12. Jahrhunderts zu berichten. Später wurde das Land ein Fürstentum
(17. Jahrhundert), befand sich aber bis 1847 im Lehnsverhältnis zu Hessen.
Die Regierung des Landes ist durch Verträge (1867 und 1878) an
Preußen übergeben, unbeschadet der fürstlichen Hoheitsrechte.
7. Freie Städte: Lübeckzs. 170. Hamburgks. 179, Bremeuzs. 180.
Lübeck, Hamburg und Bremen sind die letzten der ehedem so zahlreichen
freien Reichsstädte. Bereits 1241 schlössen die beiden erstgenannten Städte
ein Bündnis, das die Grundlage des Hansabundes bildete, zu dem
Bremen 1276 beitrat. Uber 200 Jahre hindurch stand Lübeck als Haupt
der Hansa auf hoher Machtstufe. Mit dem Verfall der Hansa und der
Entwickelung des überseeischen Handels trat Hamburg immer mehr in
den Vordergrund. Demnächst wußte sich Bremen als Handelsstadt zu
behaupten, während Lübecks Handel durch Änderung der Richtung des
Weltverkehrs zurückging.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs Napoleons_I. Albrechts Albrechts Friedrichs Fürst_Leopold Leopold Karls Lothar Hamburgks
§ 93. Das Königreich Sachsen. — § 94. Die thüringischen Staaten. 193
Die norddeutschen Staatett (außer Preußen).
§ 93.
Das Königreich Sachsen.
Ein dreieckiges Gebiet, das im N. der Leipziger Bucht, im S.
dem Lausitzer, Elbsandstein- und Erzgebirge angehört.
Sachsen besitzt bedeutenden Reichtum an Mineralschätzen, daraus
hat sich im w. Teil des Königreichs ein Jndustriebezirk entwickelt, der
zu den am dichtesten bevölkerten Gebieten der Erde gehört.
Das Land wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. An der
Elbe: Dresden (515000 Einw.), „Elb-Florenz", durch seine herrliche
Lage, seine Kunstschätze und seine Bauten (Schloß, Zwinger, Kreuzkirche,
Brühlsche Terrasse) wohl die schönste Stadt Deutschlands. Elbaufwärts
die „sächsische Schweiz" mit dem Königstein, einst die stärkste Festung
Mitteleuropas. Dampferverkehr Dresden — Schandau, Mittelpunkt
der sächsischen Schweiz. Im Bereich des sächsischen Silberbergbaues die
berühmte Bergakademie Freiberg an der Mulde (30000 Einw.).
Die größte Stadt Sachsens nächst Dresden ist Leipzig (502000
Einw.), an Elster und Pleiße gelegen. Einst Mittelpunkt des Handels
von Mitteleuropa (Messe). Auch heute noch außerordentliche Handels-
und auch industrielle Tätigkeit. Leipzigs Buchhandel der erste in Europa.
Reichsgericht. Universität. (Völkerschlacht 18. Oktober 1813.)
Im W. der sächsische Jndustriebezirk: Zwickau, Mittelpunkt des
Steinkohlenbergbaues, Porzellan- und Glasindustrie, Chemnitz
(244000 Einw.), Glauchau, Reichenbach (Bahnknotenpunkt für den
Verkehr nach Hof und Eger). Hier überall Baumwollverarbeitung,
Band- und Spitzenfabriken, Herstellung sog. Konfektionswaren, be-
sonders in Plauen.
In dem Gebiete r. der Elbe Bautzen an der Spree, Zittau
an der Neisse (Leinenfabrikation).
§ 94.
Die thüringischen Staaten.
1. Großherzogtum Sachsen-Weimar. Weimar an der
Ilm (31000 Einw.), seine Glanzzeit unter Karl August, Goethe und
Schiller. Jena an der Saale, Universität (Schlacht am 14. Ok-
tober 1806). An der No.-Ecke des Thüringer Waldes Eisenach
mit der Wartburg.
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 1z
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Freiberg Karl_August Karl August Goethe Schiller Daniel
Beziehungen zur Fremde. 193
Weine, Schweizer Uhren, Züricher Seidenzenge^u. f. w- sind in allen Gegen-
den Deutschlands bekannt, wogegen deutscher Sprit, deutsche Viere, Holz-
und Webewaren im W. Absatz suchen. Aus Südeuropa kommen namentlich
Südfrüchte und Weine.
Der überseeische Verkehr wird durch deutsche Dampfer gesell-
schasten („Norddeutscher Loyd" in Bremen, Hamburg-Amerikanische
Paketfahrt-Aktiengesellschaft u. a.) deu Weltpostverkehr und durch
vom Reich unterstützte deutsche Dampferlinien wesentlich gefördert.
Das dichteste Netz der letzteren weist das Becken des atlantischen
Ozeans ans; aber auch das Mittelmeer und der indische Ozean werden
neuerdings immer mehr in den deutschen Weltverkehr gezogen. Dies be-
weisen auch die neuen Dampferlinien nach der Levante, Ostafrika und der
Südsee. Die wichtigsten Bezugsländer für die deutsche Einfuhr sind von
überseeischen Gebieten Amerika und Ostindien. Außer durch unmittelbaren
Bezug der Kolouialwaren wird der Handel mit jenen Gebieten auch dnrch
England und die Niederlande vermittelt.
8. Auswanderung.
Alljährlich verlassen Tausende von Deutschen ihr Vaterland, um in
der Fremde eine neue Heimat zu suchen. Früher waren es wohl Gründe
religiöser und politischer Natur, welche die Auswanderung veran-
laßten; heute ist dieselbe wohl lediglich aus wirtschaftliche Verhältnisse
zurückzuführen. Seit 1821 sind etwa 5 Mill. Deutsche ausgewandert.
Früher war hauptsächlich Rußland das Auswandererziel; seit dem ersten
Viertel dieses Jahrhunderts ist es Nordamerika geworden. Noch heute
gehen 95% aller deutschen Auswanderer nach Nordamerika, die übrigen
5°/0 nach Südamerika, Australien, Afrika und Asien. Die großen Aus-
Wandererhäfen sind Bremen (50°/o) Hamburg (40° o) und Antwerpen (9%).
Jährlich wandern etwa 100 000 Personen aus. Im Jahre 1891
betrug die Zahl der Auswanderer 115 3^2 gegen 92000 im Vorjahre. Die
einzelnen Länder Deutschlands zeigten 189i fnfnpndpn Antpif-
1. Posen 13 275 Perf.
2. Westpreußen 15 733 ,.
3. Pommern 9 751 „
4. Bayern r. v. Rhein 8 721 „
5. Hannover 6 727 „
6. Württemberg 6 182 „
7. Brandenburg 5 773 „
8. Rheinland 5 031 „
9. Schleswig-Holstein 4 207 ,,
10. Baden " 4162 „
11. Königreich Sachsen 4126 „
1891 ~ Summa; 115 392 Perf.
Durch die Auswanderung wird dem Deutschen Reiche viel Arbeits-
kraft und Kapital entzogen, da die Auswanderer fast ausschließlich frem-
den Nationen zu gute kommen. — Über die Verhältnisse der deutschen
Auswanderer im Auslande vergl. S. 73 und 119.
9. Kolonialbestrebungen.
Mit den Erwerbungen der deutschen Kolonien in den Jahren 1884
und 1885 ist das Deutsche Reich in die Reihe der europäischen Kolonial-
mächte getreten. Der gesamte deutsche Kolonialbesitz in Afrika und in
12. Hessen-Nassau 3 025 Perf.
l*. Ostpreußen 2 681 „
14. Schlesien 2 677
15. Westfalen 2 279 „
16. Hamburg 2 272 „
17. Rheinpfalz 2 035 „
18. Hessen 1992 „
19. Provinz Sachsen 1915 ..
20, Mecklenbg -Schwerin 1536
21. Oldenburg 1142 „
22. Andere Länder 5147 „
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Südeuropa Bremen Hamburg-Amerikanische Ostafrika Amerika Ostindien England Niederlande Nordamerika Nordamerika Südamerika Australien Afrika Asien Hamburg Antwerpen Deutschlands Posen Rhein Hannover Württemberg Brandenburg Schleswig-Holstein Baden Sachsen Deutsche_Reich Afrika Hessen-Nassau Westfalen Hamburg Mecklenbg Oldenburg
20
A. Das Reichsland als Ganzes.
abgenommen, der der Industrie von 52 % auf 63 % zugenommen. Immerhin
gehört die landwirtschaftliche Bevölkerung des Reichslandes im Vergleich zu der
in den andern Staaten Deutschlands zu der mittelstarken, wie folgende Tabelle
zeigt. Es entfallen von der auf den drei genannten Gebieten tätigen Bevölkerung:
auf die Landwirtschaft auf Industrie und Handel
in Bayern .... 47 Prozent 53 Prozent
„ Württemberg . . 43 57
„ Baden .... 38 62
„ Elsaß-Lothringen . 37 „ 63 „
„ Preußen .... 34 66
„ Hessen..........32 68
„ Sachsen .... 13 87 „
Im ganzen Deutschen Reiche lebten 1907 von der Landwirtschaft 34 °/0r
von Industrie und Handel 66%.
Von den 23 Kreisen des Reichslandes haben nur noch 6 eine überwiegend
landwirtschaftliche Bevölkerung, das sind Altkirch (61 °/o), Schlettstabt(560/o),
Iabern (55°/o), Weißenburg (66%), Ehäteau-S alins (67°/0) und
Bolchen (63°/o). In allen andern kreisen überwiegt die industrielle Be-
völkerung, am stärksten im Kreise Diedenhofen-West (93"/«), Mül-
Hausen (82°/0) und Thann (76%). Dabei ist von den beiden Stadtkreisen
Straßburg (96 °/0) und Metz (97%) abgesehen.
Bezeichnend für die Entwicklung und den hohen Stand der wirtschaftlichen
Verhältnisse Elsaß-Lothringens sind zwei Erscheinungen:
1. Die Verteilung des landwirtschaftlichen Besitzes ist eine
sehr mannigfaltige und für die Bodenkultivierung eine sehr
günstige. Die landwirtschaftlichen Betriebe von mittlerer Größe, welche eine
feste soziale Stellung gewähren, sind relativ am stärksten vertreten und fehlen
in keiner Landgemeinde gänzlich. Der eigentliche Großgrundbesitz kommt nur
im westlichen Lothringen vor und macht etwa 74% aus, während der Klein-
grundbesitz eine mittlere Stellung einnimmt. Im einzelnen stellen sich die Ver-
Hältnisse nach der Berufszählung von 1907 folgendermaßen: Von den 244 948
landwirtschaftlichen Betrieben gehören nicht weniger als 152 246, d. i. 62%,
zu denjenigen, welche unter 2 ha Boden benutzen und wegen ihrer Kleinheit
nebenbei Beschäftigung in Industrie und Handel suchen müssen. Diese sog.
Parzellenbetriebe besitzen nicht ganz 13%, des angebauten Bodens und
sind in etwa gleich großem Verhältnis nur noch in Baden, Württemberg und
Hessen vertreten. Die kleinbäuerlichen Betriebe mit 2 — 5 ha Bodenbenutzung
machen 22% aus und nehmen 22°/0 des angebauten Bodens ein. Mittel-
bäuerliche Betriebe mit einer Bodenbenutzung von 5 — 20 ha sind 14% mit
einem Anteil von 38% am Boden vorhanden, großbäuerliche Betriebe mit
einer Bodenbenutzung von 20—100 ha gibt es 1,5% mit einem Anteil von
19,5% am Boden, während der Großgrundbesitz, der mehr als 100 ha
bewirtschaftet, nur in 352 Betrieben oder 0,14% mit 7,3 % des bebauten
Bodens vertreten ist.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
auch ihr Herzog (Personal-Union), jedoch sollte die Selbstndigkeit beider Herzogtmer, die up ewig ungedeelt" bleiben muten, gewahrt bleibeu und die Verwaltung nach eigenen Gesetzen geschehen. In Schleswig-Holstein galt ferner die mnnliche Erbfolge, tu Dnemark die weibliche.
Allmhlich fing man an, den Bewohnern Schleswig-Holsteins dnische Sprache und dnisches Wesen aufzudrngen. Als König Friedrich Vii. fr Dnemark eine Gesamtverfafsuug erlie und dadurch versuchte, Schleswig seiuem Reiche einzuverleiben, griffen die Schleswig-Holsteiner zu den Waffen ittid fanden Bundesgenossen an Preußen und anderen deutschen Staaten. Die Aufrollung der fchleswig-holsteinschen Frage versetzte die Nation in groe Aufregung; berall saug man mit Begeisterung: Schleswig-Holstein meerumschlungen."
Die Verbndeten siegten bei Schleswig unter, dem General v. Wrangel. Da trat England, Rußland und Schweden fr Dnemark ein; Preußen zog nach dem Waffenstillstnde zu Malm seine Truppen zurck.
b) Der Krieg vou 1849. Nach Ablauf des Waffenstillstandes, der den Frieden nicht gebracht hatte, wurden die Feindseligkeiten wieder aufgenommen. Eine Strandbatterie fcho ein dnifches Kriegsschiff in Brand, ein anderes wurde erbeutet, die Bayern und Sachsen erstrmten die Dppeler Schanz en, die Preußen und Schleswig-Holsteiner siegten bei Kol ding. Unter dem Drucke der Diplomatie wurde Friede ge-schlssen. Preußen zog sich zurck, die Herzogtmer wurden sich selbst berlassen.
c) Der Krieg von 1850 und 51. Die Schleswig-Holsteiner verzagten nicht und setzten den Kampf anf eigene Faust fort, wurden aber in der blutigen Schlacht bei Jdstedt geschlagen. Durch das Londoner Protokoll (1852) beschlossen die europischen Gromchte, da der gesamte dnische Staat nebst Schleswig-Holstein nach dem Tode des Knigs Friedrich Vii. an den Herzog Christian von Schleswig-Holstein-Sonderbnrg-Glcksbnrg fallen sollte. Eine Einverleibung Schleswig-Holsteins fand zwar nicht statt; da es aber in manchen wichtigen Angelegenheiten (Heer, Finanzen. Vertretung im Auslande) von Dne? mark abhngig war, wnrde die Hoffnung der Schleswig-Holsteiner auf nationale Unabhngigkeit in weite Ferne gerckt.
5. Sorge fr Ackerbau, Handel und Gewerbe. Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. machte die Landw irischaft bedeutende Fortschritte. Groe Flchen unbebauten Landes wurden sr den Ackerbau
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vii Friedrich Friedrich_Vii Friedrich Christian_von_Schleswig-Holstein-Sonderbnrg-Glcksbnrg Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Schleswig-Holsteins Dnemark Schleswig-Holstein Schleswig England Schweden Schleswig-Holstein Schleswig-Holsteins
■
- 169 —
Straßen führen aus dem Kattegat in die Ostsee? 26. Welches sind die
vorzüglichsten Inseln des dänischen Archipelagus? 27. Welche ist die öst-
lichste? 28. Seit welcher Zeit ist das Königreich auf den gegenwärtigen
Bestand herabgekommen? 29. Welche Besitzungen im Ausland sind 1646
verkauft worden? 30. Wie viel brachte alljährlich der Sundzoll ein?
31. Welche Producte fehlen ganz in Dänemark? 32. In welche 4 Pro-
vinzen kann man Dänemark eintheilen? 33. Welches sind die bemerkenswerthe-
sten Wohnplätze darin? 34. Wo wurde der Sundzoll erhoben? 35. Wo
liegen die Färöer? 36. Was ist von Island zu merken? 37. Unter wel-
chen Graden der Breite und Länge liegt Island?
Zur Wiederholung von 8 56 und 57.
1. In welchen Beziehungen ist Deutschland das Land der Mitte in
Europa? 2. Welche Ströme durcheilen cs? 3. Was ist vom Stromgebiete
des Rheins, der Weser, Elbe, Oder und Donau zu wiederholen? 4. Was
von dem deutschen Mittelgebirgs- und Tieflande? 5. Welche Erzeugnisse lie-
fert der Boden? 6. Welche Ausfuhrartikel erzeugt Deutschland? 7. Durch
welche Charaktereigenthümlichkeiten zeichnet sich der Deutsche aus? 8. Worin
zeichnen sich dieselben aus? 9. Welche deutschen Fabrikate sind im Auslande
geschätzt? 10. Auf welcher Stufe stehen Handel und Verkehr? 11. Welche
Einrichtung hatte der deutsche Bundestag von 1815? 12. Wann ist er
aufgehoben worden?
Zur Wiederholung von 8 58.
1. Wann ist der norddeutsche Bund gestiftet worden? 2. Welche
Zwecke hat er? 3. Wodurch unterscheidet er sich von dem deutschen Bun-
desstaat? 4. Welche Staaten gehören zum norddeutschen Bunde? 5. Wie
viel Q. M. umfaßt der norddeutsche Bund? 6. Wie viel Menschen woh-
nen darauf? 7. Welche süddeutschen Staaten gehören nicht zum norddeutschen
Bunde? 8. Wie viel Q. M. machen ihre Länder zusammen aus? 9. Wie
viel Menschen wohnen darauf?
Zur Wiederholung von 8 59.
1. Wie viel Q. M. umfaßt der preußische Staat nach dem Kriege
von 1866? 2^ Wie groß ist die Zahl seiner Einwohner? 3. Aus wel-
chen Provinzen besteht Preußen seit 1866? 4. An welche Meere und
Länder grenzt Preußen? 5. Welcher Theil der preußischen Monarchie liegt
an der Ostsee? 6. Welche Ströme und Küstenflüsse münden aus preußischem
Gebiet in dieselbe? 7. Welche Zuflüsse aus Preußen erhält der Pregel,
die Weichsel, die Oder, die Elbe, die Weser, der Rhein? 8. Welcher Theil
Preußens liegt an der Donau? 9. Wodurch zeichnet sich die baltische
Landhöhe aus? 10. Wo beginnt dieselbe? 11. Wo endet sie? 12. Welche
wichtigen Canäle haben wir in Preußen kennen gelernt? 13. Auf melcher
Stufe stehen in Preußen die Viehzucht und der Ackerbau, ferner die Ge-
werbe und die Volksbildung? 14. Wo findet man Bernstein? 15. Welche
3 Bezirke in dem preußischen Rheinland zeichnen sich durch eine vorzügliche
Gewerbthätigkeit aus? 16. Welches sind die wichtigsten Erzeugnisse des
Mineralreichs in Preußen? 17. Welche Fabriken Berlins werden gerühmt?
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Dänemark Island Island Deutschland Europa Rheins Donau Deutschland Ostsee Rhein Donau Bernstein Rheinland Berlins
49
Vi. Die freie Stadt Frankfurt (am Main) mit einem
Gebiet von 1 Vs Q.-M. und 77000 E., von denen 65000 auf das Stadt-
gebiet kommen. Unter der vorherrschend protestantischen Bevölkerung
gibt es etwa 8o0o Katholiken und 9000 Juden. Handel ist Haupt-
nahrungsquelle, die Staatssorm republikanisch. — Frankfurt am
Main (mit dem gegenüber liegenden Sachs enhausen), Residenz
der deutschen Bundesversammlung, früher Wahl- und Krönungsstadt
der deutschen Kaiser, Goethe's Geburtsort. Eisenbahnsteru nach
Mainz und Wiesbaden, nach Heidelberg, nach Offenbach und nach
Hanau.
§. 22. Das Großherzogthum Luxemburg. Die Furftenthümer
Lippe-Detmold und Lippe-Schaumburg.
I. Das Großherzogthum Luxemburg, zugleich ein Theil
der Niederlande, mit einem Theile des Herzogthnmö Limburg,
welches, gleichfalls zu jenem Königreich gehörig, in einem freilich
losen Verbände zum deutscheu Buude steht, zusammen 85 Q.-M.
mit 380000 meist kathol. E., bietet in der vom Ardennenwalde ge-
bildeten Hochebene wenig Produkte. Viehzucht. — Luxemburg,
14000 E., starke Bundesfestung mit preuß. Garnison. Roermonde,
an der Roer-Mdg. (Maas), Hauptort im Limburgischen (die Lim-
burgischen Festungen Mae stricht und Venloo gehören nicht zum
deutschen Bunde).
Ii. Fürstenthum Lippe-Detmold, an der Südwestseite
vom Teutoburger Wald durchzogen, mit dem Nordende die Weser
berührend (von 52» N. durchzogen), 22 Q.-M. mit 108000 meist
reformirteu E., die sieh von Ackerbau, Viehzucht und Leinweberei
nähren. — Detmold, an der Werra, 5000 E. Residenz. Lemgo,
5000 E.
Iii. Fürstenthnm Lippe-Schaumburg, gegen N. vom
vorigen, auf der entgegengesetzten Weserseite, gegen N.o. gestreckt,
am nördlichsten Zweige des Wesergebirges, 7 Q.-M. init 30000 E.
Nahrungsquellen wie in 11. — Bückeburg, 4000 E. Nesid.
Aufgaben.
1. Wie heißt das Gebirge auf der sächsisch-böhmischen Gränze
westlich von der Elbe? wie östlich von derselben? Wie viel beträgt
die mittlere Höhe beider Gebirge? — 2. Ueber welches Gebirge
führt der direkte Weg von Greiz nach Coburg? über welches der
dir. W. von Gotha nach Meiningen? — 3. Welche der bisher
genannten deutschen Staaten werden vom Wesergebirge durchzo-
gen? — 4. Welchem Staats gehört die Hauptmasse des Vogels-
gebirges an? - 5. Wie heißen die beiden Hauptgebirgszüge des
Herzogthums Nassau? — 6. Welches Gebirge füllt das Großher-
zogthum Luxemburg? Wie viel beträgt die Gipfelhöhe dieses Gebir-
ges? — 7. Welchem Flußgebiet gehört fast das ganze Königreich
'Sachsen an? Mit welchem Ende greift es ins Odergebiet hinein?
Viehvff pvlit. Gkogr. Iii. Aufl. 4
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Iv. Politische Geographie. Europa.
347
Die Staaten des deutschen Bundes.
Dieselben liegen zwischen 54° 50' bis 45« 5' nördlicher Breite
und 22° 33' bis 37° 30' östlicher Länge, und haben vom westlich-
sten Punkte Luxemburgs bis nach Auschwitz in Galizien eine Aus-
dehnung von 147, und von Roveredo in Südtyrol bis Rendsburg
in Holstein 135 Meilen. — Gränzen. — Sie bestehen, mit
Ausnahme des Kaiserthums Oesterreich und des Königreichs Preu-
ßen, aus 4 Kö-nig reichen: Sachsen, Hannover, Barern und
Würtemberg; 7 Großherzogthümern: Baden, Hessen-Darm-
stadt, Luxemburg, Mecklenburg-Schwerin und Strelitz, Weimar und
Oldenburg; dem Kurfürste n th ume Hessen; 9 Herzogthü-
mern: Holstein mit Lauenburg, Braunschweig, Nassau, Sachsen-
Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen-Hildburghausen, Sachsen-Alten-
burg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen; 11
Fürstenthümern: Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-
Rudolstadt, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen,
Liechtenstein, Waldeck, Reuß, ältere und jüngere Linie, Schaumburg-
Lippe, Lippe-Detmold, Hessen-Homburg (Landgrafschaft); der sou-
verainen Herrschaft Kniphausen, und den vier freien
Städten: Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt am Main.
Die sämmtlichen Staaten des deutschen Bundes halten 11,584 L3m.
— Gebirge. — Seen. — Ströme: zum schwarzen Meere,
Donau; zur Nordsee, Rhein, Ems, Weser, Elbe; zur Ostsee, Trave,
Warnow, Recknitz, Oder, Rega, Persante; zum adriatischen Meere,
Etsch. — Kanäle. — Produkte. — Gew erbthärigkeit ist
in allen Zweigen der Industrie ausgezeichnet. Der Handel ist
sowohl auf den großen Strömen und Kanälen, als zur See, aus ,
Triest, den Ostsee- und Nordseehäfen (Hamburg, Altona, Bremen,
Emden einerseits, Lübeck, Rostock, Stralsund und Stettin andrer-
seits) sehr lebhaft, und wird im Innern (Landhandel) durch gute
Landstraßen, am meisten aber durch den großen deutschen Zoll-
verein, der von Preußen ausging, wesentlich befördert. Außer
Oesterreich mit Liechtenstein, Braunschweig, Hannover, Oldenburg,
den Hansestädten, Mecklenburg und Holstein, begreift derselbe alle
übrigen Staaten Deutschlands. Manche Eisenbahnen sind im
Werden; Dampfböte fahren auf den größeren Strömen, auf
denen die Fahrt, wenige Beschränkungen ausgenommen, frei ist.
Unsere bedeutendsten Handelsstädte iin Innern sind in Preußen:
Berlin und Frankfurt in Brandenburg, Breslau in Schle-
sien, Köln am Rhein, Magdeburg, Erfurt und Naumburg
in der Provinz Sachsen; in Oesterreich: Wien; Prag in Böh-
men, Gräz in Steyermark, Botzen in Tyrol; im übrigen
Deutschland: Frankfurt, Leipzig, Augsburg, Nürnberg, Braun-
schweig, Offenbach, Hannover, Kassel, Mainz, München und viele
andere.^ Messen. In Wissenschaft und Kunst steht unser Vater-
land höher als alle übrige Länder. Universitäten. — Die
gesummte Volksmenge wird auf 35,730,000 Seelen geschätzt;
davon kommen 11 Mill. auf die österreichischen, 10 Mill. auf die
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]